Titus Andronicus, 2014 studioNAXOS Frankfurt
schließenEine unglaubliche Intensität — ich war begeistert!(HR Frühkritik)
Wenn er die Augen schließt, sieht er die Stadt.
Die Steppe blickt aus ihm, wenn er sie aufschlägt.
Das große Rom, Wiege unserer Welt: Titus Andronicus kehrt vom Krieg gegen die fremden Goten zurück. Die Gefangenen werden verfüttert an die Zivilisationsmaschine Rom, denn das Reich, gebaut auf den Toten, soll fortbestehen. Doch die Goten wollen so einfach nicht untergehen. Über Shakespeares brutalster aller Rachetragödien thront als ‚unheilbare Wunde’ Lavinia, die vergewaltigte Tochter von Titus, ihre Zunge und Arme abgeschnitten. Sie ist die doppelt Entmündigte, die Rom ins Nichts weist.
Mit Shakespeares Groteske – weithin bekannt als sein schlechtestes Stück – und Heiner Müllers ANATOMIE TITUS wagen wir einen Blick auf das grausame Fundament unserer Zivilisation. Ist jeder Akt der Kultur auch immer einer der Barbarei? An der Schwelle zwischen Tanz und Theater, Wachen und Traum, Mensch und Tier blicken uns Glasaugen an, die vielleicht unsere eigenen sind.
Premiere am 23. Oktober 2014 im studioNAXOS Frankfurt, weitere Vorstellungen am 24. und 25. Oktober 2014
Schauspiel: Johanna Franke, Lili Ullrich, Oliver Lau; Tanz: Orla McCarthy, Finn Lakeberg, Max Schumacher; Musik: Carlo Eisenmann, Jakob Fritz; Regie: Jan Philipp Stange; Bühne: Laura Robert; Dramaturgie: Björn Fischer; Komposition: Richard Millig; Kostüm: Juliana Cuellar Parra; Ausstattung: Anja Schäfer, Wiebke Schmitt; Organisatorische Mitarbeit Regie: Baris Akman